POESIE DES UNTERGRUNDS
Wer die „abgelaufene“ DDR-Kultur heute noch für grau, trist und langweilig hält, dem ist entweder nicht zu helfen, oder er sollte sich diesen Film ansehen. Aberle verzichtet auf Erläuterung und lässt das Material sprechen, das sich aus Originalfilmen von damals und aktuellen Interviews mit den Akteuren zusammensetzt. Diese no-comment-Strategie bewirkt ein hohes Maß an Intensität… absolut sehenswert.
Süddeutsche Zeitung, Poesie des Untergrunds, 2009
Nun könnte bald Schluß sein. Keine Bilder mehr von der Pressekonferenz mit Günther Schabowski, keine vom Ansturm auf den Grenzübergang Bornholmer Straße und keine von der Großdemo auf dem Alexanderplatz. Und bitte: vorläufig keine Anekdoten mehr, in denen jemand beim Bügeln in Castrop-Rauxel vom Mauerfall erfährt.
Nicht, dass diese Erinnerungen unwichtig wären. Nur hat die massenhafte Verbreitung weniger Szenen den Herbst 1989 okkupiert. Was nicht zu den kanonisch gewordenen Meinungen und Gefühlslagen gehört, fällt dabei unter den Tisch. Wenn Bert Papenfuß als einer der wichtigsten Lyriker nun mit dem Regisseur Matthias Aberle einen Dokumentarfilm drehte, darf man sich auf Grau- und Zwischentöne freuen.
Berliner Tagesspiegel, Poesie des Untergrunds, 2009
Was den Film „Poesie des Untergrunds“ besonders interessant macht, ist die Entscheidung, nicht nur die Seite der Unangepassten zu zeigen…
Taz, Poesie des Untergrunds, 2009